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Bühne frei – Es wird geslammt!

Der Antiquity Slam ist ein Science Slam, der speziell auf die Altertumswissenschaften ausgerichtet ist. In zehn unterhaltsamen und informativen Minuten präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Disziplinen wie der der Ur- und Frühgeschichte, der Ägyptologie, der Klassischen Archäologie und den alten Sprachen ihre Forschungsprojekte in lockerer Atmosphäre vor einem breiten Publikum. Dieses kürt am Ende des Abends den besten Beitrag. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird mit einem Lorbeerkranz geehrt.

Der Antiquity Slam soll dazu beitragen, die Altertumswissenschaften in ihrer ganzen Vielfalt aufzuzeigen und die persönliche Begeisterung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für das eigene Forschungsthema zu vermitteln. Die Herausforderung für die Vortragenden ist es dabei, komplexe Themen interessant aufzubereiten und in vorgegebener Zeit anschaulich zu erklären. Um diese Präsentationsform zu erproben, können die Teilnehmenden in einem Vorbereitungsworkshop Ideen zu ihren Beiträgen entwickeln und diese ausarbeiten. Zudem erhalten sie auch allgemeine Tipps zur Verbesserung ihres Ausdrucks, der freien Rede und ihrer Vortragsperformance.

Seit 2016 gehört das BAK zu den Förderern dieses Science Slam-Formats, das sich innerhalb kürzester Zeit zu einem ebenso beliebten wie festen Bestandteil unseres Veranstaltungsprogramms etabliert hat.

1. Antiquity Slam

"Von Triumphbögen über Detektivgeschichten bis zu Untoten"

Am 2. November 2016 präsentierten sechs Wis­sen­schaftlerin­nen und Wissenschaftler aus Archäologie, Philologie, Wissenschafts­philosophie und Kunst­ge­schichte ihre Projekte vor ausverkauftem Haus und in Anwe­sen­heit des Staats­sekretärs für Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin. Die Beitragenden wa­ren ausnahms­los ‚Erstslammerinnen’ und ‚Erstslammer’. In ihren Kurzvorträgen beschäftigten sich unter anderem mit römischen Ehrenbögen, den Ausgrabungen auf dem Göbekli Tepe in der Türkei und der Frage wie Filme unsere Vorstellung von der Antike beeinflussen. Sieger des 1. Antiquity Slams der Geschichte ist Jens Notroff.

2. Antiquity Slam

"Im Zeichen der Zeit"

Ein Jahr später, am 8. November 2017, ging der Antiqutiy Slam in die zweite Runde. Veranstaltungsort war diesmal die Basilika des Bode-Museums. Die Beiträge drehten sich um so unterschiedliche Themen wie die Zerstörung von Kulturgütern, die Flüche des römischen Dichters Ovid oder die Suche nach dem berüchtigten eisenzeitlichen Holznagel. Lautstärke und Dauer des Applauses erklärten Philipp Feistauer und Lajos Berkes zu den Gewinnern des Abends. 

3. Antiquity Slam

"Von Jünglingsstandbildern, Tierlauten und einer Odyssee"

Wie schminkten sich Männer im alten Ägypten? Wie quakte der antike Frosch ohne den Buchstaben "Q"? Und gab es den Antiquity Slam nicht schon bereits vor 100 Jahren? Diese und weitere Fragen beantworteten insgesamt sieben Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beim Antiquity Slam am 7. November um 20 Uhr in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW). Mit viel Witz, Charme und ausgefallenen Darbietungen präsentierten die Slammerinnen und Slammer auch in diesem Jahr ihre Forschungsthemen. Das Publikum wählte am Ende des Abends die Gewinnerin: die Altphilologin Claudia Wick aus München mit einem Vortrag über antike Tierlaute.

4. Antiquity Slam

"Von antiken Textzeugnissen, römischen Vestalinnen und digitalen Möglichkeiten"

Der Leibniz-Saal der BBAW bot am 12. November 2019 abermals eine wunderbare Kulisse für den 4. Antiquity Slam. In kurzweiligen Vorträgen konnten sich die Gäste über aktuelle Forschungen zu Marmorstatuen römischer Vestalinnen, altägyptischen Stelentexten und über das nicht-römische Albanien informieren lassen. Nach einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen wurde der Ägyptologe Max Bader als Sieger des 4. Antiquity Slam mit dem Lorbeerkranz ausgezeichnet.

5. Antiquity Slam

"Von Münzen, Terrakotten und der antiken Gerüchteküche"

Der 5. Antiquity Slam musste coronabedingt ohne Publikum vor Ort auskommen. Dafür wurden die Beiträge aber live übertragen. Vorab hatten die Slammer:innen bei einem Workshop die Gelegenheit, sich auf Ihren Auftritt vorzubereiten. Die Themen reichten in diesem Jahr von griechischen Münzen, Terrakotten in athenischen Gräbern über die Rezeption des Kaisers Augustus im byzantinischen Reich bis hin zu der Frage, was Archäologie der Moderne dem Vergessen der NS-Verbrechen entgegensetzen kann. Als Gewinner ging Christopher Degelmann aus dem Wettbewerb hervor, der das Publikum mit seinem Beitrag über die attische Gerüchteküche im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. begeistern konnte.

6. Antiquity Slam

"10 Minuten vor dem Ischtar-Tor"

Nach drei Slams an der BBAW kehrte der Antiquity Slam 2023 wieder auf die Museumsinsel zurück: Gastgeber war das Vorderasiatische Museum, das den insgesamt sechs Slamer:innen vor dem Ischtar-Tor eine großartige Bühne für ihre Beiträge bot. Die Themenvielfalt war wieder beeindruckend: Die Textilforscherin Ronja Lau berichtete über Modetrends bei Kelten, German und Vikingern, der Archäologe Frederic Auth nahm "Spießgesellen in der letzten Taverne vor der Grenze" in den Blick und Benjamin Wilck fragte philosophisch: "Was ist der Mensch?". Die Althistorikerin Denise Reitzenstein klärte über alternative Liebeskonzepte im spartanischen Königshaus auf und Polly Lohmann betrachtet aus archäologischer Perspektive neuzeitliche Spannungsfelder zwischen Archäologie und Politik. Auch die Altorientalistik durfte im Vorderasiatischen Museum nicht fehlen: Lisa Wilhelmi berichtete von Mord und Intrigen am hethitischen Königshof und Gösta Ingvar Gabriel erklärt direkt vor Ort das Ischtar-Tor. Durch den Abend führte souverän mit gewohnten Witz und Charme Science Slam Moderator Simon Hauser. Die Entscheidung fiel dem Publikum entsprechend schwer: Aus der finalen Abstimmung per Applaus ging Frederic Auth als Gewinner des goldenen Lorbeerkranzes hervor.