Springe direkt zu Inhalt

Saving Antiquities – Hintergründe und Funktionsweisen des Kulturgutschutzes

Hybrid-Game "Taskforce Saving Antiquities"

Hybrid-Game "Taskforce Saving Antiquities"
Bildquelle: Carolin Müller

Die Zerstörung der antiken Stadt Palmyra in Syrien, die verheerenden Brände im Nationalmu­seum von Rio de Janeiro und in der Kathedrale Notre-Dame de Paris haben auf tragische Weise vor Au­gen geführt, wie fragil unser kulturelles Erbe ist. Gerade die jüngsten Ereignisse zeigen: Kulturgut­schutz beginnt vor Ort und geht uns alle etwas an.

Kulturgut ist Ausdruck menschlicher Schaffens­kraft und hat einen nennenswerten Einfluss auf die Ausbildung natio­naler und kollektiver Identitäten – ganz gleich, ob es sich dabei um unbewegliche, bewegliche oder immaterielle Kulturgüter handelt. Sie vor Zerstörung, Plünderungen, Unterschla­gung oder Diebstahl zu schützen, sie allgemein zu­gänglich zu machen und für nachfolgende Gene­ratio­nen zu bewahren, ist eine große globale Her­ausforde­rung. Doch wie funktioniert Kultur­gut­schutz in der Praxis? Welche Akteure treten in Er­scheinung? Und welche Rolle spielen dabei die Altertums­wissenschaften bzw. die ihnen zuzu­rech­nenden ‚klei­nen Fächer‘?

Mit dem Projekt "Saving Antiquities" sollen Antworten auf diese Fragen geliefert werden, die im ge­sellschaft­lichen Diskurs selten thematisiert werden. Verständlich und dabei anregend werden Hinter­gründe und Zusammenhänge präsentiert. Dabei wird ganz deutlich, wie entscheidend der Beitrag der Alter­tumswissenschaften zum Schutz von Kulturgütern ist, wie unverzichtbar ihr Wissensfundus und ihre Kompe­tenzen sind. Anhand des gewählten Themas wird die inter­disziplinäre Arbeitsweise der Al­ter­tumswissenschaften offensichtlich und die Anschlussfähig­keit ih­rer Forschung an aktuelle, ge­sell­schaftlich relevante Themen sichtbar gemacht.

Zur Umsetzung der Ziele werden im Projekt verschiedene analoge und digitale Maßnahmen der Wis­senschaftskommuni­kation durchgeführt. Im Zentrum steht die Entwicklung des koope­rativen Plan­spiels "Taskforce: Saving Antiquities", ein Spiel, in dem modellhaft reale Hand­lungs­spielräume und Entschei­dungs­struk­turen simuliert werden sollen, die für die Arbeit mit Kulturgut grundlegend sind. Auf diese Weise werden Nutzerinnen und Nutzern spielerisch komplexe Prozesse von Bewah­rung bis Restitu­tion vermittelt. Eine Projektwebsite stellt zusätzliche Hintergrundin­formationen bereit, die Anreize zur Auseinanderset­zung mit dem Thema schafft und die Mög­lichkeit bietet, Detailwissen eigenstän­dig zu vertiefen.

Das Vorhaben profitiert bei der praktischen Umsetzung ganz erheblich von der beson­deren Vernetzung, die am Wissenschaftsstandort Berlin zwischen den ansässi­gen altertums­wissenschaft­lichen Forschungseinrichtun­gen und ihren Partnern existiert. Das Projekt wird von der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Berliner Antike-Kolleg gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und dem Ägyptischen Museum und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz durchgeführt.

"Saving Antiquities" wird von der VolkswagenStiftung im Programm "Weltwissen. Strukturelle Förderung kleiner Fächer" (Förderlinie 2: Wissenschaftskommunikation) gefördert.