Anne Grischeck M.A.

Ancient Languages and Texts (ALT)
Ägyptologie
Institut für Ägyptologie
Fabeckstr. 23/25
14195 Berlin
Ausbildung
seit 04/2025
Promotion im Fach Ägyptologie an der Freien Universität Berlin (Erstgutachter: Prof. Dr. T. Sebastian Richter)
08/2021 – 12/2024
M.A.–Studium an der Humboldt–Universität zu Berlin im Fach Archäologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas; Thema der Masterarbeit: „‚Mögest du mein Rufen hören!‘ Strategien asymmetrischer Kommunikation in Gebetstexten auf Privatstatuen des Neuen Reiches“
10/2017 – 06/2022
B.A.–Studium an der Humboldt–Universität zu Berlin in den Fächern Archäologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas (Kernfach) und Historische Linguistik (Zweitfach); Thema der Bachelorarbeit: „Funktionen von Klassifikatoren an altägyptischen Lexemen“
02/2020 – 07/2020
Erasmus–Semester an der Sapienza Università di Roma
09/2019 – 01/2020
Erasmus–Semester an der Université des Antilles et de la Guyane, Campus Martinique
Berufserfahrung und Praktika
seit 04/2025
Anstellung auf Honorarbasis beim Hochschulsport der Freien Universität Berlin als Kursleiterin für Zumba und Dance Fitness
11/2024 – 12/2024
Anstellung als Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Harvard University Alumni Club of Berlin e.V.
11/2022 – 10/2024
SHK-Anstellung bei Prof. Dr. Silvia Kutscher am Lehrstuhl für Geschichte und Theorien Multimodaler Kommunikation am Institut für Archäologie der HU Berlin
07/2023 – 08/2023
Teilnahme an der Ausgrabung einer spätbronzezeitlichen Siedlung auf dem Tell Keisan, Israel, geleitet von Prof. Dr. Dr. Bernd U. Schipper (HU Berlin) und Prof. Dr. David Schloen (University of Chicago)
03/2023
Praktikum beim „Ramesses III (KV 11) Publication and Conservation Project“; Kollationierung von Pfortenbuch– und Sonnenlitaneitexten; Skizzierung und Rekontextualisierung von Abklatschen
07/2020 – 10/2022
SHK-Anstellung bei Prof. Dr. T. Sebastian Richter am Ägyptologischen Seminar der FU Berlin
01/2022 – 10/2022
Mithilfe bei der Organisation der Sonderausstellung „Abenteuer am Nil. Preußen und die Ägyptologie 1842-45“ durch das Ägyptische Museum und Papyrussammlung in Zusammenarbeit mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen der SHK-Tätigkeit an der FU Berlin
08/2021 – 12/2021
SHK-Anstellung in der sudanarchäologischen Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts
03/2021
Praktikum bei der Berlin–Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Vorhaben „Strukturen und Transformationen des Wortschatzes der ägyptischen Sprache. Text- und Wissenskultur im Alten Ägypten“; Eingabe und Annotation mittelägyptischer Texte in die Corpus–Datenbank
04/2019 / 10/2018
Praktikum in der Papyrussammlung des Neuen Museums Berlin bei Diplom–Restauratorin Myriam Krutzsch; Umzeichnungen von Papyri
03/2018
Praktikum beim Landesamt für Archäologie Sachsen, Stadtgrabung Dresden
Rundbilder im Gebet. Kommunikation zwischen Mensch und Gott mittels Privatstatuen des Neuen Reiches
Das Dissertationsthema setzt sich mit Privatstatuen aus Tempelkontexten der altägyptischen Ramessidenzeit auseinander (19.–20. Dynastie). Privatstatuen sind Ausdruck eines Werbens um kollektives Gedächtnis. Sie sollen eine Selbstwirksamkeit manifestieren, die auch nach dem Tod ihres Stifters weiterbesteht. Die hier untersuchten Objekte werden insbesondere als ein Mittel zur Kontaktaufnahme eines menschlichen Produzenten zu mindestens einem göttlichen Rezipienten betrachtet. Die hierbei entstehende Kommunikationssituation wird als Gebet konzeptualisiert. Nach welchen schrift- und bildsprachlichen Merkmalen sich eine solches Gebet über ein Rundbild, eine figürliche Manifestierung des Stifters, gestaltet, ist Ausgangspunkt dieses Forschungsprojektes. Dabei soll eine Matrix relevanter Merkmale anhand multimodaler (über mehrere Wahrnehmungskanäle operierender) Kriterien erstellt werden, welche die über Privatstatuen vermittelte Kommunikation mit Gottheiten beschreibt.
Mithilfe dieser Beschreibung können Schlüsse über das Verhältnis der konzeptualisierten Kommunikationspartner Mensch und Gott gezogen werden sowie über eine religionssoziologische Rolle und Lesbarkeit von Privatstatuen. Damit verknüpft die Dissertation einen religionswissenschaftlichen mit einem linguistisch–pragmatischen Ansatz, der in dieser Form zum ersten Mal Anwendung auf altägyptische Rundbilder findet. Es ergeben sich weiterführende Fragen an die Objektgruppe, wie: Welche Relevanz hatte das Gebet in seiner steinernen Manifestation eigentlich über die individuelle Selbstrepräsentation des Stifters hinaus? Welche Rolle spielten andere menschliche Partizipanten an der Realisierung des Gebets? Welchen Einfluss hat kollektive Identifizierung über religiöse bzw. Kultpraxis auf die Kommunikation von Mensch zu Gott? Inwiefern ist die Manifestation des Gebets nicht nur eine Manifestation des Stifters selbst, sondern auch des Göttlichen, die sich wiederum im Medium verewigt?
Um einer optimalen Visualisierung der dreidimensional operierenden Objekte gerecht zu werden, ist die Erstellung annotierter 3D–Modelle der besser erhaltenen und damit repräsentativeren Statuen geplant. So sollen in optimaler Weise korrespondierende grafische Zonen auf der Statue und die darin interagierenden Modi erfassbar gemacht werden. Idealerweise geben sie zudem einen Überblick über zusammenhängende Textteile (beispielsweise das Objekt umlaufende Textzeilen), semantische Synchronizität von Text und Bild, und bieten eine digitale Transliteration, Transkription, Glossierung und Übersetzung der Inschriften.
