Altertumswissenschaften im Verbund - Entstehung und Entwicklung des Berliner Antike-Kollegs
Berlin weist eine bedeutende Dichte an altertumswissenschaftlichen Institutionen, Fachdisziplinen, Forschungsstellen und Sammlungen auf. Die Bedeutung dieser Ressourcen und Kompetenzen für die wissenschaftliche Erforschung und die öffentliche Wahrnehmung der Alten Welt ist erheblich.
Um die institutionellen, intellektuellen und die materiellen Potentiale zu bündeln wurde am 10. Mai 2011 das Berliner Antike-Kolleg (BAK) als Kooperationsverbund von sechs führenden Berliner Forschungseinrichtungen eingerichtet. Im Verbund setzten sich die Freie Universität Berlin (FUB), die Humboldt-Universität zu Berlin (HU), die Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), das Deutsche Archäologische Institut (DAI), das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) erfolgreich für die Stärkung und Weiterentwicklung der Altertumswissenschaften ein mit gemeinsamen fächer- und institutionenübergreifender Aktivitäten in den Gebieten "Forschung", "Ausbildung und Nachwuchsförderung", "Digitale Konzepte und Methoden" und "Wissenschaftskommunikation".
Zur Erfolgsbilanz zählen über 10 Millionen Euro an eingeworbenen Drittmitteln, darunter das Einstein Zentrum Chronoi. Mehr als 30 Fellows aus aller Welt konnten mit Berliner Kolleg:innen in über 20 Test Topics und verschiedenen Projekten zu den Jahresthemen des BAK neue Impulse für die altertumswissenschaftliche Forschung setzen. In besonderem Maße hat die Berlin Graduate School of Ancient Studies (BerGSAS) zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses beigetragen: Sie gehört mit mehr als 100 Doktorand:innen mittlerweile zu einer der nachgefragtesten Graduiertenschulen.
Am 01. Januar 2025 sind die Technische Universität Berlin (TU Berlin), das Klinikum Charité – Universitätsmedizin Berlin (Charité), die Universität Potsdam (UP) und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) dem Verbund beigetreten. Sie ergänzen den Verbund durch ihre Expertisen in den Bereichen der historischen Bauforschung und Denkmalpflege, der Soziologie, der Kunst-, Architektur-, Wissenschafts- und Medizingeschichte, der Naturwissenschaften, Archäometrie und anwendungsorientierten Forschung zum Kulturguterhalt. Die Erweiterung des Verbunds verdeutlicht die fachliche und institutionelle Diversität der einzigartige altertumswissenschaftliche Forschungslandschaft in der Region Berlin und Brandenburg in ihrer ganzen Breite.
Das BAK ist somit auch in Zukunft bestens aufgestellt, um aktuellen Entwicklungen, neuen Erfordernissen und Schwerpunktsetzungen zu begegnen, diese aktiv mitzugestalten und darüber hinaus, Impulse für neuartige Forschungslinien zu geben.