Springe direkt zu Inhalt

Alles neu? Zweite Schöpfungen als Aitiologien

Jul 03, 2025 - Jul 04, 2025

Workshop

Der Gedanke zweiter Schöpfung lässt sich in einem zweifachen Sinn als Hervorbringung von „Neuem“ verstehen: Zum einen als Erweiterung oder Erneuerung einer ‘ersten’ Schöpfung, zum anderen metaphorisch, als ‘Schöpfung’ einer anderen Art oder Hervorbringung in einem anderen Medium. „Zweite Schöpfung“ kann die Erneuerung einer gottgeschaffenen Erde bedeuten, die schlichte Iteration der Entstehung einer (untergegangenen) Welt, aber auch ihr Nach- oder Neuschaffen in der Kunst. Beides sind Kreationen, beide implizieren Kreativität. Beide, kosmologische wie artifizielle Kreationen, werfen die Frage nach ihren Ursprüngen auf. Entsprechend diesem doppelten Verständnis von „zweiter Schöpfung“ verbindet der zweitägige Workshop literaturwissenschaftliche, theologische und philosophische Perspektiven. Wie ist das Verhältnis von creatio und Kreativität? Welche Texte – in Antike, Mittelalter, Früher Neuzeit und Gegenwart – beschreiben paradigmatische Schöpfungsanfänge? Welche Funktionalität und Performanz haben Konzepte wie Neuschöpfung oder Neugeburt? Sind Weltanfänge und -enden denkbar, die weder Schöpfung noch Apokalypse sind? Was bedeutet es, wenn göttliche Inspiration die eigene Textproduktion legitimiert, und wie sind Erst- und Zweitschöpfung aufeinander bezogen?

Time & Location

Jul 03, 2025 - Jul 04, 2025

Humboldt-Universität zu Berlin
Theologische Fakultät
Burgstr. 26
10178 Berlin