Nalini Kirk M.A.

History of Ancient Science (HistAS)
Sinologie
Institut für Klassische Philologie
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Seit 2020
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für chinesische Lebenswissenschaften (ICL) der Charité Universitätsmedizin Berlin
Seit 2013
Promotion im Fach Sinologie, FU Berlin
2011 – 2013
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Horst-Görtz-Institut der Charité
Bencao gangmu-Projekt: A Dictionary of Names and Book Titles
2007 – 2008
Studienaufenthalt an der Jiaotong-Universität Shanghai, Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes und des China Scholarship Council
2004 – 2011
Studium der Sinologie, Medizingeschichte und Indologie an der LMU München, Magisterarbeit zur Frauenheilkunde in der Ming-Dynastie (1368 – 1644), Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes
Medizinische Erzählungen im China der späten Kaiserzeit (16.-19. Jh.): Wettbewerb, Sprache und Autorität
Meine Dissertation untersucht unter Anwendung soziologischer Machttheorien Prozesse der Zuschreibung, Konstruktion und Dekonstruktion von Autorität des Wissens in medizinischen Erzählungen der späten chinesischen Kaiserzeit. Als Quellen dienen Schriften chinesischer Heiler, die – vor dem Hintergrund fluider sozialer und epistemischer Grenzen im Feld der Medizin – um Legitimation für sich selbst oder ihre bevorzugte Behandlungsform kämpfen mussten: Ein relativ unbekannter Gelehrtenarzt, ein Knocheineinrichter und drei Wanderärzte. An ihnen zeigt sich, wie zusätzlich zu fachspezifischem Wissen insbesondere soziales, kulturelles und symbolisches Kapital über das Medium der Sprache in Texte transportiert wurde, um medizinisches Denken und Handeln zu autorisieren. Die identifizierten Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Äußerungen der Heiler werden im breiteren Diskurs über das Verhältnis von Praxis und Theorie in der Wissenschaftsgeschichte Chinas verortet. Das Narrativ der Literaten-Elite in Frage stellend, dass das Durchdringen universeller Prinzipen praktischen Kenntnissen überlegen sei, kann gerade dieses praktische Wissen als nicht unerheblicher Faktor angesehen werden, der zu Veränderungen von Machtfigurationen im Feld des Expertentums beitrug.
Die Dissertation entsteht im Rahmen der Forschungsgruppe B-5 Personal authorization of knowledge des Exzellenzcluster 264 Topoi.